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In den letzten Monaten waren wir auf einigen Veranstaltungen vertreten, um dort Lobbyarbeit für Regionale Produkte und regionale Wertschöpfung zu machen. Doch was heißt das?

Regionalität definieren

Viele Veranstaltungen befassen sich mit Regionalität und verwenden das Wort als Aufhänger. Hört man allerdings den Akteur:innen genau zu, stellt man schnell fest, dass es keine genaue Definition von Regionalität gibt. Während die einen meinen, regional bedeutet als Region „Mitteldeutschland“, ist für die nächste Gruppe regional mit einem Umkreis von 50 Kilometern definiert.

Genau hier sensibilisieren wir und werben dafür, Regionalität genau zu definieren. Wir werben außerdem für eine Regionalitätsstrategie, ähnlich dem Vorbild aus Nordrhein-Westfalen, die klare Spielräume für Regionalität setzt und die Akteur:innen in dem jeweiligen Bundesland bei ihrem Weg zu mehr regionaler Wertschöpfung unterstützt. Mit einem regionalen Strategieplan werden Akteur:innen ermutigt, gemeinsam langfristige Lösungen zu finden und schrittweise den Prozess der Umsetzung anzugehen.

Nachhaltigkeitsforum 2022, Podiumsdiskussion zu Regionalität

Thüringer Nachhaltigkeitsforum 2022

Regionale Wertschöpfungszentren als wichtiger Teil der Infrastruktur, verbunden mit einem guten Wertschöpfungsmanagement, sollen die Prozesse zum Ausbau Regionaler Vermarktung in Koordinierung mit Pilotregionen voranbringen. Außerdem stehen eine Rückbesinnung auf nachvollziehbare Herkunft und besondere Qualität der Lebensmittel im Mittelpunkt der Handlungsempfehlungen, die in NRW bereits entwickelt wurden. Gesellschaftswandel und das Potential vielfältiger landwirtschaftlicher und handwerklicher Betriebe sowie Natur- und Umweltschutz werden dabei ganzheitlich und interministeriell betrachtet. Solche und andere gute Beispiele versuchen wir auf Veranstaltungen und bei Vorträgen zu platzieren.

Kreisläufe abbilden und dafür sensibilisieren

Oft werden bei „Regionalen Produkten“ nur die Produkte als solches betrachtet. Dabei geht es um viel mehr, nämlich den gesamten Wertschöpfungsprozess. Im Themenblock „Regionalität“ sitzen mehrere Bausteine nebeneinander, die zwingend betrachtet werden müssen, bevor das eigentliche Produkt auf dem Teller landet. An der Stelle wollen wir nur einige Beispiele der Herausforderungen nennen, die wir auf Veranstaltungen stetig platzieren:

  • Infrastrukturelle Prozesse und Logistik, bei uns geteilt in Zentral und Mikrologistik
  • Transparenz und Werte von Regionalen Produkten
  • lebendige und diverse bäuerliche Landwirtschaft
  • regionale Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen
  • Lebensmittelhandwerk und Wertschätzung der Berufsbilder
  • Stärkung regionaler Wirtschaft
  • Ernährungssicherheit und Daseinsvorsorge

Expertise und Netzwerk

Auf Bundesebene arbeiten wir eng mit dem Bundesverband der Regionalbewegung zusammen, versuchen aber auch im eigenen Bundesland die richtigen Menschen mit ähnlichen Motivationen zusammenzubringen. In unseren eigenen initiierten Runden achten wir sehr darauf, partizipative Methoden zu verwenden, um alle Meinungen einzubringen und schnell zu guten Ergebnissen zu kommen. Wir unterstützen regelmäßig Anfragen zu Förderanträgen im Sinne unserer Satzung und tauschen uns mehrmals im Jahr in unseren Arbeitskreisen aus. Dabei entsteht auch zwischen den Mitgliedern eine gute Vernetzung. Expertisen werden ausgetauscht und neue Vorhaben können dementsprechend gut wachsen. Die Mannigfaltigkeit der Arbeitsumfelder unseres Netzwerks ermöglicht uns stets eine Rundum-Perspektive aus der Sicht von Unternehmer:innen, Landwirtschaftlichen Betrieben, Vermarkter:innen, Logistiker:innen, Webdesigner:innen, Kommunikationsspezialist:innen, Menschen mit Förderwissen und die, die gut die regionalen Schnittstellen und Ansprechpartner:innen kennen.

Regionale Daten

„Regionales finden“ heißt vor allem eine Datenbasis haben. Als Partnerinitiative der REGIOApp listen wir direktvermarktende Betriebe, Verkaufsstellen wie Dorfläden und Lebensmitteleinzelhändler:innen mit regionalen Produkten. Mit Hilfe einer Umkreissuche zeigt die kostenfreie App sogar gezielt „kleine Läden“ an. Die REGIOApp ist deutschlandweit und bietet größtmögliche Transparenz für glaubwürdige Regionalität.

Um den Ausbau der Vermarktung voranzutreiben, bedarf es einer besseren Digitalisierung der Produktinformationen. Aufwendige Listungsverfahren, das Erfassen von Produkten und das Ausfüllen von Produktblättern stellen für viele Klein- und Kleinsterzeuger:innen und den kleinsturkturierten Handel eine große Herausforderung dar. Umso stolzer sind wir, dass wir aus aus unseren bisherigen Projekten heraus mit unserer Arbeit auch den Bundesverband überzeugen konnten und Thüringen neue Pilotregion in der Ausweitung der Datenplattform REGIOdata ist.

REGIOdata

REGIOdata

 

Anne Häßelbarth wird als Leiterin des Projekts Thüringer Regional Regal und als Leiterin des Arbeitskreis Mikrologistik durch den BRB mit der Aufgabe betraut, die Betaversion der Datenbank in Thüringen einzuführen und durch die praktische Umsetzung mit regionalen Erzeuger:innen und Händler:innen weiterzuentwickeln.

 

Du hast noch Fragen zu einzelnen Projekten oder Inhalten? Dann nutze das Kontaktformular und melde dich bei uns. Wir freuen uns auf alle neuen Botschafter:innen für mehr Regionalität.