Am 20. Oktober 2023 haben wir zu einem Austausch rund um Regionalität, regionale Produkte und bioregionale Produkte geladen. Die Veranstaltung konnten wir dank der Unterstützung des Bundesverband der Regionalbewegung e.V. und der Landwirtschaftlichen Rentenbank durchführen.
Mitglieder aus unserem Netzwerk hatten die Möglichkeit, sich vor Ort zu präsentieren und Wissen zu ihren Produkten, der Verarbeitung und den Urprodukten zu teilen. Die Veranstaltung unterstützen außerdem die Agentur für Thüringer Produkte, sowie das Thüringer Ökoherz mit Ihrer Expertise.
Geschmack der Region
Erzeuger:innen und Mitglieder aus unserem Netzwerk präsentierten bei Bäckerei Bergmann in Apolda ihre Produkte. Wir wollen Euch in aller Kürze die teilnehmenden Erzeuger:innen kurz vorstellen:
Obst&Natur mit ihren Schorlen, Säften und Ihrer wertvollen Arbeit im Umgang mit Streuobstwiesen. Kurze Wege und mehr Bäume für Thüringen sind Ihnen wichtig. Björn Burmeister wünscht sich eine Ökologisierung der Gesellschaft und sprach außerdem davon, wie entscheidend die Logistik für die Wertschöpfungsketten ist.
Die Ökomarktgemeinschaft versorgt Kund:innen mit ökologisch erzeugten Lebensmitteln aus Thüringen und Sachsen in einem umfassenden Gebiet um Braunichswalde. Mit einem eigenen Stück Land leisten sie außerdem einen kleinen Beitrag für mehr Bioflächen in Thüringen. Torsten Königsfeld als Gesellschafter, der selbst einen Acker in Neustadt bewirtschaftet liefert als Produzent vor allem Gemüse wie Salat, Radieschen und Kohlrabi.
Das Brot, so Matthias Bergmann von Bäckerei Bergmann besteht teilweise aus bis zu 99,5 Prozent aus regionalen Urprodukten aus Thüringen. Sogar das Salz stammt aus Thüringen. Die Bäckerei-Kette hat sich der Regionalität sowie der Nachhaltigkeit verschrieben und setzt auf kurze Wege und einen Wirkungskreis von 50 Kilometer. Bergmanns ist ein Familienunternehmen und bezieht, insofern es möglich ist, wirklich alles aus der Thüringen. Kooperationen mit Landwirt:innen optimieren das Angebot der Bäckerei entscheidend.
In der Hofkäserei Käseschuppe bei Linda wird noch handgemolken. Inmitten des kleinen Ortes wird hier auf einem Vierseitenhof mit viel Liebe und handwerklichem Geschick Schafkäse gefertigt. Als Regionalvermarktende tierischer Produkte wirkt die kleine Käserei in einem Umkreis von 50 Kilometern und bietet außerdem auch Käse-Workshops und Verlosungen an. Hier kann man viel erfahren über Herstellung, Reifung und auch, was zu welchem Käse geschmacklich gut harmoniert.
Regionalität ist Vernetzung und Engagement
In einem anschließenden Austausch und der direkten Vernetzung wird deutlich: Regionalität hängt oft am Engagement der Menschen, die eine klare Haltung zu und hinter ihren Produkten haben. Die Leidenschaft für ökologisch, bioregionale oder regionale Wertschöpfungsketten erwächst aus einer ideellen Basis. Der Geschmack überzeugt und es kommt die Frage auf, ob man regionalen und bioregionalen Geschmack „erlernen“ oder zumindest unterscheiden kann? Die Runde und Gleichgesinnten zeigt aber auch, es ist immer noch schwierig, eine klare Definition für „Regionalität“ zu definieren, obwohl es wichtig wäre, diese zu finden. Nach dem Wegfall des Thüringer Qualitätszeichen könnte die Identifikation regionaler Produkte über das deutschlandweite Regionalfenster erfolgen. Das ist aber nicht allen genug. Einig ist sich die Gruppe beim Punkte Vernetzung. Es ist wichtig, ökologische Herstellung und regionale Wertschöpfungsketten zusammen zu denken. Wirkliche Transformation und Verständnis können nur durch regelmäßige Vernetzung und gemeinsamen großen Zielen entstehen.
Wir sagen Danke an alle Teilnehmenden und freuen uns, auf weitere Vernetzungstreffen dieser Art.